Eine Abänderung des Grundgesetz schwebt Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger, FDP, in Fragen der schulischen Bildung vor. Sie wünscht sich eine Koalition der Willigen, welche dem Bund gegenüber den Ländern mehr Rechte einräumt - sie nennt es netterweise Zusammenarbeit.

 

Tatsächlich aber ist der Föderalismus, welcher dem deutschen Imperialismus nach der Niederlage im Zweiten Weltkrieg von den West-Alliierten in Form der BRD aufgezwungen wurde, ein ziemliches Hindernis für die Pläne der deutschen Imperialisten, den Sprung zur Supermacht machen zu können. Darum gibt es immer wieder Versuche daran etwas zu ändern. Was einer Tendenz zum präsidialen Absolutismus entspricht.

 

Die desaströsen Ergebnisse der PISA-Studie zum Vorwand nehmen, machte Stark-Watzinger nun den entsprechenden Vorstoß mit dem Argument schneller handeln können zu müssen, Bildung gut organisieren zu können, dass die Zeit dränge, usw. - als ob es einen Unterschied machen würde, wer den Karren an die Wand fährt. Bei der gegenwärtigen in weiten Bereichen vollkommen inkompetenten Bundesregierung ist definitiv nur Unheil von einer solchen Änderung zu erwarten.

 

Die deutschen Schülerinnen und Schüler schnitten in der jüngsten PISA-Studie zum internationalen Vergleich von Lernleistungen so schlecht ab wie noch nie. Nach den von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichten Ergebnissen verschlechterten sich die Leistungen deutlich.

 

Das bereitet einigen große Sorgen, jedoch nicht weil ihnen die Menschen am Herzen lägen. Der Ökonom Ludger Woessmann rechnet in der Frankfurter Rundschau vor: „Ein Rückgang von 25 Pisa-Punkten, wie jetzt in Mathe, kostet Deutschland langfristig rund 14 Billionen Euro an entgangener Wirtschaftsleistung bis zum Ende des Jahrhunderts.“

 

 

Doch das deutsche Schulsystem hat System. Das wird deutlich wenn man den OECD-Bericht betrachtet:

 

In Deutschland zählten 31 % der Schüler*innen (der größte Anteil) zum obersten internationalen Quintil der sozioökonomischen Skala, d. h., sie gehörten zu den privilegiertesten Schüler*innen, die 2022 an den PISA-Tests teilnahmen. Ihre durchschnittliche Punktzahl in Mathematik betrug 534 Punkte. Dies ist einer der höchsten Werte für Schüler*innen mit ähnlichem sozioökonomischem Hintergrund.“

 

In Deutschland lagen die Mathematikleistungen der sozioökonomisch begünstigten Schüler*innen (der obersten 25 % bezogen auf den sozioökonomischen Status) um 111 Punkte über denen der benachteiligten Schüler*innen (der untersten 25 %). Damit war der Abstand zwischen diesen beiden Gruppen größer als im OECD-Durchschnitt (93 Punkte).“

 

Der sozioökonomische Status war in allen PISA-Teilnehmerländern und -volkswirtschaften ein Prädiktor für die Leistungen im Bereich Mathematik. In Deutschland erklärte er 2022 19 % der Varianz der Mathematikleistungen (gegenüber einem OECD-Durchschnitt von 15 %).“

 

Schüler*innen mit Migrationshintergrund weisen in Deutschland in der Regel ein ungünstigeres sozioökonomisches Profil auf als Schüler*innen ohne Migrationshintergrund. 25 % aller Schüler- *innen gelten als sozioökonomisch benachteiligt, unter Schüler*innen mit Migrationshintergrund liegt der entsprechende Anteil indessen bei 42 %.“

 

Das bedeutet, bist du arm und Ausländer, dann lernst du auch nichts in der Schule, unabhängig davon ob du willst oder nicht. Bist du aber ein deutsches Bonzenkind, dann steht dir die Welt offen.