Seit nunmehr 2,5 Wochen streikt ein kleiner aber entschlossener Teil der Belegschaft des Tierpark Hagenbeck für einen Tarifvertrag und für einheitliche Arbeitsbedingungen. Die streikenden Kollegen im Tierpark trotzen somit den Drohungen von Geschäftsführer Dirk Albrecht, der sogar immer wieder ankündigte, Strafverfahren gegen Beschäftigte und Gewerkschaft einzuleiten, da diese mit ihrem Streik das Tierwohl gefährden würden.

Der Streik im Tierpark hat, auch wenn er klein ist, schon jetzt eine Strahlkraft in Hamburg, ist immer wieder Thema in den Lokalnachrichten und wurde jetzt auch im Hamburger Senat auf die Tagesordnung gesetzt. Und selbst der Senat musste feststellen, dass entgegen der Behauptungen der Geschäftsführung des Tierparks keinerlei Gefährdung für die Tiere besteht. Dass diese Aussage sogar aus dem Hamburger Senat kommt, zeigt ganz eindeutig, dass die Behauptungen von Dirk Albrecht nichts als Lügen und Versuche der Denunziation und Delegitimierung des Streiks sind.

Nach wie vor verweigert die Geschäftsführung jegliches Gespräch mit der Industriegewerkschaft Bauen, Agrar, Umwelt (IG BAU) und den Arbeitern, daran hat auch der Streik nichts geändert. Das liegt sicherlich auch daran, dass die Gewerkschaft es nicht geschafft hat, eine Mehrheit unter den Beschäftigten des Tierparks für den Streik zu gewinnen, obwohl gute 90 Prozent der Kollegen in der Urabstimmung für den Streik gestimmt haben. Die Aussichten des Streiks wurden allerdings von vornherein durch die IG BAU selbst gedämpft, indem diese statt eines konsequenten Streikes einen Notdienst einsetzten wollte. Dieser bedeutet, dass die Kollegen statt die Arbeit ganz niederzulegen einfach weniger arbeiten und das mindeste, was zum Betrieb des Tierparks notwendig ist, noch erledigen. Das macht die Kollegen in ihrem Streik zu einem zahnlosen Tiger und nimmt ihnen das größte Druckmittel. Bevor der Streik nicht konsequent geführt wird, kann man nicht erwarten, dass sich Dirk Albrecht und Konsorten auf die Forderungen einlassen, da sie es nicht müssen.