In den letzten Tagen und Wochen haben sich eine Fülle von Aktionen in den Vereinigten Staaten zugetragen, die von US Revolutionären durchgeführt wurden, und über die u.a. das Nachrichten Portal Incendiary News berichtete. Aus der Vielzahl der Berichte aus der jüngsten Vergangenheit wollen wir im Folgenden vier Kampffelder zusammenfassend Berichten.

 

1. Antifaschistische Kundgebung in Houston

Am Samstag den 08.06.2019 fand, organisiert von Antifaschisten in Houston und unterstützt von weiteren Aktivisten aus unterschiedlichen Städten in Texas, eine Kundgebung vor dem Haus des bekannten Faschisten Paul Joseph Preston statt. Während der Aktion und vor dem Eintreffen der Bullen und Prestons selbst, wurden Flugblätter an die Tür geklebt. Als letzterer Eintraf - und zunächst versuchte wegzulaufen, aber erkannt und aufgehalten wurde – konnte er nur unter Geleitschutz der Polizei in sein Haus flüchten.  Auch seine Freundin Ariel war zugegend, die für die Internet Marketing-Agentur Harris Media arbeitet, welche u.a. politische Propaganda für die AFD, Le Pen und Trump gemacht hat. Bereits letztes Jahr wurde dort ein Slogan gemalt.

2. Aktion gegen Denkmal für konföderierte Soldaten

In Austin wurde in den letzten Wochen mit großen, roten Buchstaben das Wort „Rassisten“ auf das Denkmal für die gefallenen konföderierten Soldaten gemalt. Die Aktion wurde als Anlass genommen, eine Debatte über die Rolle solcher Monumente und die Geschichte, insbesondere die von Texas zuführen. Auf Incendiary heißt es dazu:

„Das ist kein Standpunkt die Geschichte auszulöschen, sondern die wahre Geschichte als etwas zu verstehen, das von den Massen geschrieben wird, die täglich kämpfen. Während es ein Denkmal für die Männer gibt, die im Kampf für die wirtschaftlichen Interessen der Sklavenhalter gefallen sind, gibt es kein Geschichtsdenkmal für die ungenannten Millionen von ermordeten Sklaven oder für das indigene Volk, auf dem das, was heute Texas genannt wird, steht. Wenn die Massen diese Denkmäler angreifen, dann um die Geschichtsschreibung der herrschenden Klasse anzugreifen und die Geschichte der Unterdrückten die Rebellieren zu feiern, und das ist ein gute Tradition.

Jefferson Davis Statue mit "Davis muss fallen" (links) Ein weiteres Denkmal für Davis in South Austin mit Hammer- und Sichelgraffito von 2018 (rechts)

3. Die Denunziation des Faschisten Christopher Ritchie


Im Bericht zum 1. Mai aus Austin waren die Bilder zusehen: Christopher Ritchie blutüberströmt mit einer Wunde am Kopf, wie er von den Bullen weg begleitet wird. Dazu muss gesagt werden, dass Christopher Ritchie 2017 in Charlottsville auf der „Vereint die Rechte“-Demo dabei war, als es zu massiven Auseinandersetzung mit Antifas kam und der Nazi James Alex Fields Jr. feige mit seinem Auto Demonstranten überfuhr, was zu mehreren schwersten Verletzungen führte und die Antifaschisten Heather Heyer ermordete. In Austin begleitete er in der Vergangenheit immer wieder Demos um als „Anti-Antifa-Fotograf“ zu fungieren oder direkt die Teilnehmer der Demos zu provozieren. Wie das am 1. Mai geendet hat wissen wir.

Seid dem ist vor seinem Haus der Schriftzug „Verpiss dich!“ in roter Farbe zusammen mit einem Hammer und Sichel angebracht worden. In der Ganzen Nachbarschaft hängen Poster die ihn als Nazi denunzieren, den Weg zu seiner Arbeit beschreiben und ein Foto von ihm tragen. Zuvor wurde in einer anderen Aktion bereits die Windschutzscheibe seines Autos eingeschlagen und die Motorhaube mit Postern unter dem Slogan „Wenn Faschsiten nach Riverside kommen, bluten sie“ beklebt.

Auch seinem Dustin Casler ergeht es Momentan nicht viel besser: an der Fassade seines Arbeitgebers AT&T sind bereits Grafittis aufgetaucht, die seine sofortige Entlassung fordern – auch dieses mal zusammen mit einem in Rot gemalten Hammer und Sichel. Auch Dustin war 2017 in Charlottsville dabei – wie auch auf verschiedenen Postern mit seinem Namen und Gesicht zu lesen ist, die in Austin plakatiert sind. Durch die Aktionen der Revolutionäre konnten diese selbst die Anarchisten und andere Kräfte der Politszene in Austin für die Kampagne mobilisieren.

4. Solidarität mit den Angestellten von Beerland


Das Beerland ist eine Bar und Partylokation in Austin, in der sich die Angestellten Aktuell im unbefristetem Streik befinden, weil ihre Gehälter seit einem kürzlich in Austin stattgefundenen Festival nicht mehr bezahlt werden. Auch wenn die Mitarbeiter zunächst versucht haben den Laden weiterlaufen zu lassen, in der Hoffnung das schon noch Geld kommt, und die Sache nicht publik zu machen, ist das Fass übergelaufen als sie einen Tag nach dem sie dem Eigentümer ihre Streikmitteilung übergeben haben in der Presse gelesen haben, dass der Laden den Besitzer gewechselt hat. Seit dem Entwickelt sich eine breite Unterstützung für die Belegschaft, deren schlechte Arbeitssituation, was auch die Vorenthaltung des Lohns beinhaltet, im „hippen Austin“ sehr symbolisch für die Lebensrealität all jener ist, die – anstelle von massig Geld im Clubs, Bars und Nachtleben auszugeben – zu Nachtzeiten für einen geringen Lohn arbeiten.

Konzertbesucher schreiben Solidaritätsbotschaften für die streikenden Beerlandarbeiter

In Solidarität mit den Streikenden wurde unter anderem ein Konzert organisiert, bei dem die Einnahmen von mehreren Tausend Dollar an die Beschäftigten vom Beerland gegangen sind. Darüber hinaus klärten Genossen von Incendiary mit einer Stellungnahme zum Streik der Angestellten über die Situation der Arbeiterklasse in Austin im Allgemeinen auf und schlugen eine Brücke zwischen dem Kampf der Angestellten der Beerland und dem Kampf der Ausgebeuteten und Unterdrückten in Austin.