Wir dokumentieren hier eine Übersetzung eines Artikels der Zeitung A Nova Democracia über den Mord an mindestens zehn Bauern in Pau D’Arco:

Am Morgen des 24. Mai erzeugte der alte völkermörderische Staat, geführt durch den vaterlandsverkaufenden Temer/PMDB (Partido do Movimento Democrático Brasileiro -Partei der Brasilianischen Demokratischen Bewegung) und seine ganze Bande, ein erneutes Blutbad an den Bauernmassen. In weniger als einem Monat hat der Großgrundbesitz in Verschwörung mit dem alten bürgerlichen-großgrundbesitzer Staat zwei Massaker an Bauern die für das heilige Recht auf Land kämpften begangen. In Pau D’Arco, südwestlich von Pará wurden mindestens zehn Bauern brutal ermordet in einem Lager auf der Santa Lucia Farm, durch zivile und Militärpolizei in den Gemeinden von Redenção, Conceição do Araguaia e Xinguara, unter Führung der Delegation der Agrarkonflikte (Delegacia de Conflitos Agrários – Deca) von Redenção, unter Kontrolle der Staatsregierung von Simão Jatene/PSDB(Partido da Social Democracia Brasileira - Partei der brasilianischen Sozialdemokratie). Der kriminelle Angriff hinterließ auch mindestens 14 Verletzte, viele von ihnen in kritischem Zustand.

Diese Fraktion der Partido Único übt wieder ein schamloses Verbrechen gegen Bauern in Pará aus, wie es unter der Regierung der PSDB war, wo am 17. April 1996 21 Menschen durch Offiziere der Militärpolizei in Eldorado dos Carajás ermordet wurden. Ein Verbrechen, für das die Durchführenden (Ausübende und Befehlende) gerichtlich unbestraft blieben.

Laut dem Ministerium für öffentliche Sicherheit zielte die Operation darauf, 16 Gerichtsbeschlüsse durchzusetzen, was temporäre Haft und Durchsuchungen beinhaltete, gegen Bauern die angeblich einen Killer aus der Santa Lucia Farm am 30. April ermordet haben.

Die toten Bauern waren Antônio Pereira Milhomem, Bruno Henrique Pereira Gomes, Hércules Santos de Oliveira, Jane Julia de Oliveira, Nelson Souza Milhomem, Ozeir Rodrigues da Silva, Regivaldo Pereira da Silva, Ronaldo Pereira de Souza, Weclebson Pereira Milhomem und Weldson Pereira da Silva.

Polizisten töteten hauptsächlich die Führer des Lagers, inklusive Jane Oliveira, Vorsitzender der Vereinigung der Landarbeiter und Arbeiter von Pau D’Arco. Sechs seiner Angehörigen wurden auch ermordet.

In einer Erklärung drück der Nationale Ausschuss der Liga der Armen Bauern (LCP) aus, „Das Gemetzel in Pau D’Arco ist ein Staatsverbrechen!”, dass es keinen bewaffneten Zusammenstoß zwischen Bauern und Polizei gab, sondern ein Gemetzel das durch die Polizei durchgeführt wurde. In dem die Bauern barbarisch exekutiert wurden. Die Leichen der Opfer hatten Einschusslöcher im Kopf und Rücken, typische Spuren einer Exekution. Obwohl die offizielle Version „einen ununterbrochenen Schusswechsel” berichtet, wurde kein Polizist bei der Operation verletzt.

Laut der Erklärung des Nationalen Ausschusses war das Gemetzel eine Vergeltung der Polizisten und Killer auf den Tod des Killers der Santa Lucia Farm. „DECA, andere Polizei, Killer und private Sicherheitsleute waren in der Gegend um die Sicherheit für den Großgrundbesitzer zu machen. Und sie begingen das Gemetzel um den Tod eines mutmaßlichen Killers zu rächen, der in der Region starb.” sagte die Organisation.

Angehörige der ermordeten Bauern berichteten, dass Polizisten am Lager ankamen und mehrere Schüsse abgaben. „Es gab drei Überlebende vor Ort, die es schafften zu fliehen, die dieselbe Geschichte erzählen: sie lagerten, sie waren unter einer Plane, als die Polizei ankam und um sich schoss, ohne Chance zur Verteidigung”, erzählte ein Bauer des Lagers einer Organisation der Monopolpresse.

Die Angehörige eines ermordeten Bauern sagte der gleichen Organisation, dass „sie dort waren um ein Stück Land zum Arbeiten zu bekommen um ihre Familien zu unterstützen. Sie waren nicht durch zu kämpfen, sie waren nicht dort um zu töten. Und sie waren Opfer, grausam, brutal ermordet, ohne Kraft sich zu verteidigen.”

Die offizielle Version einer „Konfrontation” wurde von Vertretern der Organe des alten Staates selbst angezweifelt, in Abwesenheit unterstützender Beweise. Mitglieder des Nationalen Menschenrechtsrats (Conselho Nacional dos Direitos Humanos (CNDH)) und des Büros des Bundesstaatsanwalts berichteten, nachdem sie das Lager besucht hatten, dass die Leichen der ermordeten Arbeiter von der Polizei von dem Tatort entfernt wurden, sie damit den Tatort zerstört haben, ein illegales Vorgehen, dass die Untersuchung des Falls behindert.

Der Vorsitzende der CNDH, Darci Frigo, sagte in einem Interview mit der Agência Pública, das die Polizei versuchte die Delegation des alten Staates vom Lager fernzuhalten. „wie konnte dort eine Konfrontation stattfinden, bei denen Arbeiter auf die Polizisten geschossen haben, wenn nur eine Seite verwundet und getötet wurde? […] Die Frage die wir uns stellen ist, ob es eine Vergeltungsaktion für den Tod eines Sicherheitsbeamten der Farm vor ein paar Tagen war oder nicht.” sagte Darci Frigo.

Das Verbrechen in Pau D'Arco deckt wieder einmal die Unwirksamkeit der Organe des alten Staates auf, in Bezug auf die Implementierung der „Agrarreform” - eine bankrotte Politik und ineffiziente Ergebnisse – und im Kampf gegen die Gewalt der Landbesitzer und ihrer paramilitärischen Gruppen gegen diejenigen, die für das Land kämpfen.

Am 21. Oktober 2016 nahmen die Bauern die das Land des Großgrundbesitzes Santa Lucia besetzten an einem Treffen des Nationalen Ausschusses zur Bekämpfung von Gewalt auf dem Land in den Hauptquartieren der Incra in Marabá, mit der Teilname von Gercino José da Silva Son, Nationaler Agrar-Ombudsmann, und anderer Organe des alten Staates. In diesem Treffen forderten die Landbesetzer die Regulierung der besetzten Länder, sowie die Denunzierung der Todesdrohungen die durch die Killer die von den lokalen Landbesitzern finanziert und bewaffnet wurden, inklusive der Beteiligung der Polizei in paramilitärischen Gruppen. Acht Monate später, ist das Ergebnis des Treffens, das zehn Bauern mehr ermordet wurden. In den ersten fünf Monaten dieses Jahres wurden mindestens 17 Morde an Bauern im Staat Pará begangen.

Laut einer Meldung des Nationalen Ausschusses der LCP, ist die Santa Lúcia Farm mit 5,694 Hektar das Ergebnis von Besetzung öffentlichen Landes durch den Landbesitzer Honorato Babinski, der gestorben ist. Im Moment ist der Besitz auf den Namen Honorato Babinski Filho registriert.
Am Morgen des 26. Mai wurden acht der zehn toten Bauern auf dem Gemeindefriedhof von  Redenção mit Entrüstung und Aufstand ihrer Familien und der Bevölkerung beerdigt. Nicht nur wurden die Bauern ermordet, der alte Staat gab die Leichen in einem sehr verwesten Zustand heraus, weil keine Einbalsamierung vorgenommen wurde. Um dies schlimmer zu machen und den Volksaufstand zu verstärken wurden die Angehörigen dazu gezwungen ihre Angehörigen selbst zu begraben, weil kein Personal auf dem Friedhof war.

Dieser Großgrundbesitz wurde am 18. Mai 2015 zum ersten Mal mit etwa 200 Familien besetzt. Ende April diesen Jahres wurde das Lager gewaltsam vom PM unter Gericht geräumt. Seitdem wird es von schwer bewaffneten Killern bewacht.