Am 6. Juni besetzten StudentInnen der Universität Warschau das Büro des Direktors, mit der Forderung der Rücknahme des „Gesetz 2.0“.

Die Besetzungen weiteten sich auf mehrere Städte in Polen aus: Krakow, Gdansk, Bialystok, Lodz, Katowice, Opole und Poznan, auch andere kleinere Universitäten beteiligen sich mittlerweile an den Protesten.

Das Gesetz sieht vor, die Befugnisse der Universitäts-Direktoren zu erweitern und ein neues Leitungsgremium für Universitäten zu schaffen, wodurch auch Politiker und Manager aus der Privatwirtschaft Teil dieses Gremiums werden können. Außerdem wird die Finanzierung zugunsten der Unis in den größeren Städten verändert, weshalb sich vor allem StudentInnen von kleineren Universitäten an den Besetzungen beteiligten.
Die aufgestellten 11 Forderungen der StudetInnen beinhalten unter anderem Wahl der Direktoren und Hochschulvertretungen durch die StudentInnen, Veröffentlichung der Finanzberichte der Universität, höhere Förderungen für Wohnungen, um den Zugang zu Universitäten zu erleichtern. Außerdem wird auf einigen Unis auch gefordert, dass Dokumente und Arbeiten auf polnisch übersetzt und ausgegeben werden.

Unter dem Hashtag #NaukaNiepodlegla werden die Aktionen und Protestveranstaltungen in den sozialen Netzwerken verbreitet. Die Besetzungen sind die größten StudentInnenproteste in Polen in den letzten Jahren, und in Warschau die erste seit 30 Jahren.

Mit der aggressiven PiS-Regierung hat sich die Lage für die ArbeiterInnen, Frauen und StudentInnen in Polen massiv verschärft. Antidemokratische und faschistische Angriffe gegen die Bevölkerung wurden vorangetrieben und der Einfluss der katholischen Kirche im Staatsapparat gefördert. Während in den imperialistischen Ländern der EU gut ausgebildete junge Leute aus Polen als Billigfacharbeitskräfte ausgebeutet werden, verschlechtern sich die Bedingungen für die Bevölkerung in Polen zunehmend.
Solidarität mit den gerechtfertigten Protesten der StudentInnen in Polen!

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