Die USA haben heute nach eigenen Angaben erneut ein wahrscheinlich unbewaffnetes und verteidigungsloses Boot in der Karibik mit Raketen angegriffen und weitere sechs Menschen dabei ermordet.
Der US-Kriegsminister Pete Hegseth meldete den Angriff auf angebliche „Drogenschmuggler“ über X. Der nächtliche Angriff sei demnach auf Anweisung von Präsident Donald Trump erfolgt. Wieder wurden Verleumdungen und Drohung gegen Venezuela ausgestoßen. Die nach US-Behauptungen angeblich aus Venezuela stammende Drogenbande „Tren de Aragua“ soll vermeintlich Ziel des Angriffs gewesen sein.
Zum genauen Angriffsort wurden bisher keine Angaben gemacht. Acht der mittlerweile zehn solcher Angriffe auf Boote, von denen behauptet wurde sie würden Drogen transportieren, ereigneten sich in der Karibik, zwei im östlichen Pazifik. Die Abstände zwischen den Angriffen haben sich in den vergangenen Tagen deutlich verkürzt.
Mindestens 43 Menschen wurden nach Angaben der US-Imperialisten bisher getötet. Die Trump-Administration behauptet Venezuela würde den Drogenschmuggel in die USA aktiv fördern und damit die Sicherheit der Vereinigten Staaten und ihrer Bürger zu gefährden.
Hinreichende Belege für die maßlosen Verleumdungen gibt es keine. Auch dieses Mal ist ungewiss, wer dort Ziel des US-Mordkommandos wurde. Kolumbien hatte den USA unlängst vorgeworfen, bei einer gleichartigen Attacke einen Fischer getötet zu haben.
Solche Angriffe sind nach internationalen Recht verboten – selbst in dem Falle, dass sie sich tatsächlich gegen Drogenhändler richten würden. Die Mittel des Krieges sind „nur als letztes Mittel gegen eine Person zulässig, von der eine unmittelbare Lebensgefahr ausgeht“. Man darf unbeflaggte Schiffe, wie die angeblichen „Drogenboote“, nur dann angreifen, wenn dies in Selbstverteidigung innerhalb eines bewaffneten Konflikt geschieht. Es reicht schlicht nicht aus, dass die USA Behauptungen aufstellen und die Zivilisten auf diesen Booten „unrechtmäßige Kombattanten“ nennen.
Das US-Kriegsministerium hat in ihrer Aggression, vor allem gegen Venezuela, aber auch Kolumbien, die sogenannte "Amphibious Ready Group" um den Hubschrauberträger "USS Iwo Jima" in die Karibik entsandt. Zum Verband gehören außerdem die "USS San Antonio" und die "USS Fort Lauderdale" (beide Schiffe zur amphibischen Kriegsführung) – insgesamt etwa 4.500 Marinesoldaten. Zusätzlich ist die 22. Marine Expeditionary Unit mit mehr als 2.000 US-Marines in der Region unterwegs, dazu mindestens ein Seeaufklärer-Flugzeug vom Typ "P-8" und ein atomgetriebenes Jagd-U-Boote. Es handelt sich dabei um die größte US-Marineaktion in der Karibik der letzten Jahrzehnte.
Trump selbst hat die Behauptung in die Welt gebracht, dass Maduro, der Präsident Venezuelas, diese angeblichen „Drogenkartelle“ anführen würde, gegen die die USA unrechtmäßig mit Mitteln des Krieges vorgehen.
Die unverhohlene und arrogante Aggression gegen Venezuela, ein formal unabhängiges Land, verschärft sich also zunehmend. Wobei eine ungute Erinnerung wach wird: Panama.
Kurz: Das damalige faktische Staatsoberhaupt, Manuel Noriega, stand über Jahre auf der Gehaltsliste der CIA. Unter anderem wurde sein Wahlkampf von der US-Regierung finanziert, die ihn auch politisch unterstützte. Die USA lieferten Waffen über Panama an die Contras in Nicaragua, die gegen die Sandinisten Krieg führten. Einnahmen aus geheimen (illegalen) Waffenverkäufen (die teilweise über Israel liefen) an die Islamische Republik Iran wurden ebenso an die Contras weitergeleitet, wie der Drogenhandel der Contras in die USA durch die CIA gedeckt wurde.
Ende der 1980er ließ dann die US-Regierung unter Präsident Ronald Reagan Noriega fallen. Unter dem zynischen Namen „Just Cause“ (gerechte Sache) überfielen die USA am 20. Dezember 1989 mit einer Stärke von 20.000 Mann Panama (deren Armeestärke sich auf knapp 16.00 Mann beschränkte). Nach einigen Tagen wurde Noriega gefangen und in die USA verschleppt.
Damals hieß die Begründung „Medellín-Kartell“, heute „Tren de Aragua“. Auch die Verleihung des Friedensnobelpreis an Maria Corina Machado kann in diesem Sinne verstanden werden. Ein vollumfänglicher Krieg des US-Imperialismus gegen die Streitkräfte Venezuelas, die rund 350.000 Soldaten und Paramilitärs umfassen, erscheint hingegen weniger wahrscheinlich und aussichtsreich.