Europa

Die “revolutionäre antifaschistische, antikapitalistische und antiimperialistische Gruppe Rote Aktion Kroatien” entstand 2008 aus der Notwendigkeit eine revolutionäre Organisation für die kämpfenden Massen in Kroatien aufzubauen. Durch eine kontinuierliche Arbeit, bspw. in der Untersützung des Volkskrieges in Indien, dem Kampf gegen den Faschismus und vor allem in der Zusammenarbeit mit kämpferischen Arbeitern, leistet die Gruppe einen Beitrag für die langfristige Entwicklung der fortschrittlichen Kräfte in Kroatien. Für die Genossinnen und Genossen steht dabei ganz klar fest: Die Massen wollen kämpfen und es liegt an den revolutionären Kräften mit Entschlossenheit die Aufgaben der Revolution anzupacken, die Massen zu organisieren und den Kampf voran zu treiben. Eine andere Haltung lähmt die Entwicklung des Klassenkampfes und ist Ausdruck von dem Liberalismus innerhalb einiger Teile der linken Bewegung. In dem Dokument zu ihrem 6. jährigen Bestehen, hält die Rote Aktion fest:

“Aber in diesem Jahr haben sich einige Perspektiven eröffnet, die gezeigt haben, wie unvorbereitet die Linke wirklich auf die Militanz der Massen ist. Große Proteste in Bosnien und Herzegowina sind ein Schritt vorwärts für die Entwicklung des revolutionären Bewegung auf dem Balkan. Sie haben gezeigt wie wackelig die Macht des Kapitals, nicht nur in Bosnien, sondern auch in den umliegenden Ländern ist. […] Der Mangel an revolutionären Organisationen hat sich als das Hindernis bewiesen, weswegen die Rebellion abgeebbt ist.”

Wir gratulieren der Roten Aktion zu ihrem 6. jährigen Bestehen und sind zuversichtlich, dass in Mitten des Klassen-und-Zwei-Linien-Kampfes Sprünge in dem Verständnis des Marxismus und seiner Anwendung möglich sind, die die Arbeit der Genossinnen und Genossen noch weiter voranbringen werden.

Am Mittwoch, den 10.09. wurde vor der Küste Maltas ein Flüchtlingsboot versenkt. Überlebende berichten, dass nachdem sich die Insassen geweigert hatten, in ein kleineres, weniger seetüchtiges Boot umzusteigen, es von den Schmugglern gerammt und versenkt wurde. Von den über 500 Flüchtlingen an Bord überlebten nur etwa 10 Menschen.
Dieser Vorfall übertrifft den letztjährigen vor der Insel Lampedusa noch an seiner Grausamkeit, die die Flüchtlinge trifft, für die der Tod durch Ertrinken die letzte Option geworden ist. Als Ergebnis der von der imperialistischen Ausbeutung geschaffenen unmöglichen Zustände in ihren Heimatländern bleibt ihnen keine andere Möglichkeit, als bei der Überquerung des Mittelmeers ihr Leben aufs Spiel zu setzen.

Um gegen die imperialistische Kriegstreiberei der Nato zu protestieren, beteiligten sich um die 1.000 Aktivisten an verschiedenen Aktionen anlässlich des Nato-Treffens vom 4.-5. September in Newport, Wales. Auf der zentralen Demonstration wurde die Rolle der Nato als militärischer Zweckverbund der Imperialisten, die führende Rolle der USA in dem Bündnis und der direkte Einfluss auf Kriegsgebiete wie Palästina und die Urkaine zum Ausdruck gebracht. Auf der Demonstration gab es zudem einen revolutionären “Roten Block”, zu dem Genossen aus England aufgerufen hatten und der von unterschiedlichen Kräften der Internationalen Kommunistschen Bewegung, u.a. auch aus Deutschland, angeführt wurde. Um einen reibungslosen Ablauf des Treffens zu garantieren mobilisierte die Reaktion nicht weniger als 10.000 Polizeibeamte, zahlreiche davon in Zivil, verlegte einen Zerstörer der Royal Navy in unmittelbare Nähe und benutzte Militärhubschrauber zur Aufklärung.

Um den gerechtfertigten Kampf der Massen gegen Unterdrückung und die Stärkung rechter Strukturen zu bekämpfen, entwickelt der österreichische Staat seit dem „Akademikerball“ Anfang des Jahres eine Kriminalisierungswelle gegen antifaschistische, jugendliche und migrantische Teile der Bevölkerung in Wien. Bei dem Versuch der Verhinderung des von der FPÖ organisierten Balls, der der Nachfolger des “Wiener Korporations-Balls” rechter Burschenschaften ist, kam es damals zu großen Protesten und langen Auseinandersetzungen mit der Polizei.

Die Antwort des Staates ist eine seit Januar andauernde Repressionswelle. Neben der Zunahme von Festnahmen, Misshandlungen und Verletzungen auf Demonstrationen versucht die Polizei inzwischen auch durch routinemäßige Kontrollen Jugendliche und Migranten zu schikanieren und unter einem Vorwand festzunehmen. An wichtigen Verkehrsknotenpunkten, öffentlichen Plätzen und in Bahnen führen sie systematische und großangelegte Kontrollaktionen durch, bei denen etwa Jugendliche und Migranten von den bewaffneten und mit Hunden ausgestatteten Polizeieineinheiten durchsucht und schikaniert werden. Der Gerichtsprozess um Demonstranten Josef S., der, ohne Beweise nur auf Aussage eines sich und den Indizien widersprechenden Polizisten, zu 12 Monaten Haft auf Bewährung verurteilt wurde, verdeutlicht, dass für den Kampf gegen die fortschrittlichen Teile des Volkes alle Organe des Staates genutzt werden.

Am 5. August wurde in Birmingham eine Fabrik für Drohnen des israelischen Konzerns Elbit von Aktivisten für 48 Stunden besetzt. Elbit ist Israels größter Waffenproduzent und der weltgrößte Produzent von Drohnen.

Am letzten Wochenende im Juni starben wieder mindestens 30 Flüchtlinge beim Versuch über das Mittelmeer europäischen Boden zu erreichen. Insgesamt landeten über 1600 Flüchtlinge in 7 Booten in Italien. Bereits Ende Mai erreichten über 500 Flüchtlinge über Marokko europäischen Boden, als ca. 1000 von ihnen in einem gezielten Sturm die Befestigungen der Exklave Melilla überkletterten. Durch den massiven Ansturm waren die Grenzposten sowohl der Spanier als auch der Marokkaner nicht in der Lage einzugreifen. Laut spanischen Quellen warten vor Ort zwischen 30.000 und 80.000 weitere Flüchtlinge auf die Gelegenheit, die Zäune zu passieren.
Das reiht sich ein in die massive Zunahme der Flüchtlingsströme Richtung Europa, die auch bei anderen, noch schwerer zugänglichen Orten wie z.B. der Insel Lampedusa nicht abebben. In den ersten 6 Monaten dieses Jahres alleine sind in Süditalien über 60.000 Flüchtlinge gelandet, im Jahr zuvor waren es in den ersten 3 Monaten ca. 750.