Wir teilen einen Zwischenbericht von RedHerald über einen Teil der vielen Aktionen, die Frankreich gestern erschüttert haben:

Sébastien Lecornu wurde am Dienstagabend durch Macron zum neuen Premierminister ernannt. An seinem ersten Tag im Amt musste er sich mit massiven Demonstrationen, Blockaden im ganzen Land und erbittertem Widerstand der französischen Bevölkerung und Arbeiterklasse gegen die Angriffe der Repressionskräfte auseinandersetzen. Berichten zufolge wurden mindestens 300 Personen festgenommen.

Die Social-Media-Konten der Ligue de la Jeunesse Révolutionnaire (LJR) berichten ausführlich über Aktionen in ganz Frankreich. Trotz der massiven Mobilisierung der Repressionskräfte durch den französischen Staat konnten diese ihre Ziele, die Blockaden auf Hauptverkehrsstraßen, an Stadteinfahrten, an Schulen usw. aufzulösen oder zu verhindern, nicht erreichen. Wir geben hiermit einen kurzen Überblick über die Entwicklung der Mobilisierungen in ganz Frankreich.

In der Hauptstadt Paris kommt es zu zahlreichen Zusammenstößen. Die Polizei griff am Ortseingang von Montreuil ein, um eine Straßenblockade zu verhindern. Der Busbahnhof von Paris wurde im Morgengrauen durch die Bewegung des 10. September blockiert. Es kam zu Zusammenstößen zwischen den Aktivisten und der Polizei, die Tränengasgranaten einsetzten. Der Morgen in Paris begann mit mehreren Bränden auf den Straßen. Hunderte Demonstranten näherten sich der Polizeistation Nord und kämpften gegen die Polizei. Mehreren Quellen zufolge nahmen mehr als 1.000 Demonstranten an dieser Aktion teil. Es kam zu Blockaden an weiterführenden Schulen, wie zum Beispiel an der Hélène Boucher-Schule, wo die Polizei zurückgeschlagen wurde und die Schüler ihre ganze Härte zeigten.

In der Peripherie von Paris kam es zu Blockaden und Demonstrationen. In Aubervilliers wurde die Autobahn am Stadteingang blockiert und St. Denis wurde heute Morgen durch eine nicht angemeldete Mobilisierung blockiert. Riesige Menschenmengen schlossen sich der Mobilisierung an.

In Lyon fanden in den letzten Tagen Aktionen statt. Im Rahmen dieser Aktionen wurden drei LJR-Aktivisten festgenommen, nachdem sie Mautstationen dauerhaft geöffnet haben sollen. 50 Aktivisten nahmen an den Aktionen teil, bei denen die Polizei Tränengas einsetzte und gegen die Aktivisten vorging. Heute Morgen war das Umland durch Mülltonnen und Brände auf den Straßenbahngleisen blockiert. Anschließend fand eine Demonstration statt, an der sich die LJR beteiligte. In der Stadt kam es zu Zusammenstößen und die Polizei setzte in großem Umfang Tränengas ein.

Rennes war ein Brennpunkt des Kampfes. Das Gymnasium Coëlogon wurde blockiert. Aktivisten der Jeunes Révolutionnaires (JR) bildeten einen Block und marschierten, um den Rücktritt Macrons zu fordern und ihre Solidarität mit Palästina auszudrücken. Im Morgengrauen waren die wichtigsten Zufahrtsstraßen zur Stadt von Aktivisten und brennenden Barrikaden blockiert. Nach diesen Blockaden nahmen die JR-Aktivisten an der Demonstration in der Stadt teil.

In Caen tobt der Kampf heftig, viele wurden festgenommen. Die Aktivisten von LJR und JR waren von Anfang an bei den Aktionen dabei. Trotz der Repressionen gehen die Proteste weiter. Toulouse, wie viele andere Städte auch, erlebte im Morgengrauen mehrere Brände und Blockaden, die die Hauptstraßen der Stadt abschnitten. Bürgerliche Medien berichteten über die Demonstration in der Stadt, bei der der LJR-Block die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zog. Die Schüler blockierten mindestens drei Gymnasien. Die Entwicklung der Aktionen wird von einem LJR-Aktivisten im Interview erklärt. In Montpellier griff die Bereitschaftspolizei am Morgen Aktivisten an, die die Autobahnen blockierten, und ging dabei mit unverhältnismäßiger Gewalt gegen sie vor. In Marseille wurden große Blockaden und brennende Barrikaden errichtet. In Lille und Straßburg kam es zu Blockaden von Gymnasien , an denen sich die LJR beteiligte. In Lauwin-Planque, nahe der Grenze zu Belgien, wurde ein Amazon-Lagerhaus von Aktivisten blockiert.