In Marokko finden momentan in mehreren Städten Kämpfe von Studenten und Arbeitern statt. Hauptforderung der Studenten ist dabei der freie Zugang zu Bildung, bei Streiks fordern Arbeiter in verschiedenen Bereiche ihre Rechte ein.

Wir dokumentieren hierzu eine Übersetzung eines Aufrufs des Komitees zur Aktion und Unterstützung der Kämpfe des marokkanischen Volks:



Die Volksmassen in Marokko kämpfen in allen Bereichen! Wenn der Widerstand sich organisiert...

Die Krise des reaktionären marokkanischen Staates spitzt sich jeden Tag zu. Die Politik gegen das Volk und die Nation entwickelt heute signifikanten Widerstand des Volkes, aber auch extreme Repression.

Aber die marokkanischen Volksmassen lassen sich ihre Hände und Fäuste nicht fesseln angesichts der reaktionären Politik die darauf abzielt sie immer weiter zu versklaven: im Gegenteil! In allen Bereichen der Gesellschaft entwickeln sich Kämpfe und Widerstand um mit dieser Politik umzugehen. Um ein paar Beispiele zu nennen, den heldenhaften Streik der Bergarbeiter der JBELAWAM und die Besetzung der Mine: diese Aktion wurde für 19 Tage aufrecht gehalten und erlaubte ihnen siegreich aus diesem Schlagabtausch hervorzugehen und ihre gerechten und legitimen Forderungen durchzusetzen. Erwähnt auch die Stahlarbeiter, die Streiks geführt haben und noch immer führen, um ihre Arbeitsbedingungen zu verbessern und für ihre Rechte zu kämpfen. Nehmt den Lehrerstreik dazu, der mehrere Monate andauerte und auch in einem Sieg der Streikenden endete. In vielen kleinen Städten erhebt sich das Volk regelmäßig, um die Anwendung der grundlegenden Menschenrechte zu fordern (unter anderem das Recht auf Gesundheit und Bildung, Kampf gegen die hohen Lebenskosten) und in den entlegensten Regionen Marokkos werden regelmäßig Versammlungen, Demonstrationen und Besetzungen durchgeführt um das Grundrecht auf Zugang zu Wasser, Land, Bildung und Gesundheit zu fordern und zuzulassen, dass diese Regionen aus der politischen, ökonomischen und sozialen Marginalisierung heraustreten, in die sie der Staat verbannen will.

In  diesen Zusammenhang passen auch die letzten Festnahmen in den Studentenkreisen in den Städten Marrakesch und Meknès. In Marrakesch wurden 13 Studenten bei einer Demonstration festgenommen, bei der die Studenten lediglich die Zahlung ihrer Stipendien verlangten, was für mehrere Monate verschoben wurde. Die einzige Antwort des Regmies zum Ausdruck dieser gerechten Forderung war ein unbeschreiblicher Ausbruch von Gewalt der Repressivkräfte und die Festname dieser jungen Genossen. Die festgenommenen Studenten sind: Myriam AAMANI, Lahcen ELAMRANI, Nabil ELKAFIFI, M’Barek LTALIBIA, Mounaatifi CHADI, Mohamed BOUKHLIKI, Mohamed EL HARAOUI, Fouad ATOUNI, Badr AZAHRAOUI, Abdel Mounim ELISMAÏLI, Abdel Mounim MAJI, Hassan RAJI und Hamid HAMZA.

Und die Situation in Meknès im Moment, wir zählen neun Festnahmen: nur fünf von den neun festgenommenen Studenten sind identifiziert worden: Hamza HAMDI, Rédouane ALAMI, Ikram BOURHIM, Mohamed KASSIMI und Yassin REHAL.

Zuletzt lasst uns nicht die politischen Gefangenen Mohamed JANATI und Mohamed KARKACHI vergessen, die für 35 Tage im Hungerstreik waren für die Grundrechte der Gefangenen (Besuchsrecht, Versorgung und Möglichkeit zum Studium)

Mit dieser Situation des Kampfes und Widerstands des Volkes und der politischen Gefangenen in Marokko konfrontiert, gibt es ein großes Schweigen der Medien und es ist unsere Pflicht den Kampf dieser Männer und Aktivisten so weit wie möglich bekannt zu machen und alle möglichen Formen von Solidarität und internationaler Unterstützung für sie zu entwickeln.

Lang lebe der Kampf des marokkanischen Volks!
Lang lebe der Kampf der Studenten für die Verteidigung der Rechte der freien öffentlichen Bildung und Qualität!
Sofortige und bedingungslose Freilassung aller politischen Gefangenen in Marokko!
Nein zur Kriminalisierung der Kämpfe und Aktivisten!
Nein zur Militarisierung von Universitäten im Kampf!
Nieder mit dem reaktionären marokkanischen Staat und allen seinen Helfern!