Nachdem in anderen Teilen Norddeutschlands schon in den vergangenen Wochen im Einzelhandel gestreikt wurde, war nun auch Hamburg dran. Vom 28. September bis zum 4. Oktober legten Kollegen von H&M, Ikea, Primark, Rewe/Penny, Zara, TK Maxx, Kaufland, das Alsterhaus, sowie Thalia und Douglas ihre Arbeit nieder.

Die Gewerkschaft ver.di hatte zu dem Streik aufgerufen und fordert für die beschäftigten im Groß-und Außenhandel nun 13 Prozent mehr Lohn oder mindestens 400 Euro mehr. Für die Beschäftigten im Einzelhandel soll es eine Erhöhung der Löhne und Gehälter um 2,50 Euro pro Stunde sowie ein rentenfestes Mindestentgelt von 13,50 Euro pro Stunde geben. Dazu sollen Azubis sowohl im Groß- als auch im Einzelhandeln bei einer Tariflaufzeit von einem Jahr monatlich 250 Euro zusätzlich bekommen.

Laut Erhebungen ver.di selbst sind viele Beschäftigte im Einzelhandel akut unterbezahlt und damit auch akut von Altersarmut bedroht. Viele Kollegen verdienen nur Mindestlohn oder knapp darüber. Diesen Zustand greift ver.di in ihren Forderungen aber auch nicht so richtig an. Denn wie gesagt, wird im Einzelhandel lediglich eine Mindesterhöhung auf 13,50 Euro gefordert. Nichts als ein Tropfen auf dem heißen Stein also! Hier kann wieder einmal nicht mal von einem Inflations- und Teuerungsausgleich gesprochen werden.

Die Gewerkschaftsbürokraten haben in den letzten Woch3en und Monaten viele Streiks, in denen die Kollegen entschlossen waren zu kämpfen, verraten und für den Minimal"erfolg" verkauft. Es gibt keinerlei Anzeichen, dass es in diesem Fall anderes kommen wird. Die Notwendigkeit einer kämpferischen Gewerkschaft, die den Kampf in den Betrieben und auf der Straße führt, statt am Verhandlungstisch mit den Bonzen paktiert, wird immer offensichtlicher.

 

Bildquelle: Hamburger Morgenpost