Vergangenen Freitag hat der bisher größte Aktionstag gegen die Sparmaßnahmen und geplanten Kürzungen in Brasilien stattgefunden. In über 350 Städten – verteilt auf das ganze Gebiet des Landes – beteiligten sich nach Schätzungen etwa 45 Millionen Menschen an den Protesten. In Rio und anderen Städten kam es dabei zu Straßenschlachten mit dem Militär, bei dem dieses Gummigeschosse, Pfefferspray und Gasgranaten gegen die Demonstranten einsetzte.
 
Bereits seit Monaten, u.a. verstärkt zum 1. Mai, findet in Brasilien die Mobilisierung zum Generalstreik statt, die vielerorts hauptsächlich von den revolutionären Kräften getragen wird. Mit einem großen Bündnis an Gewerkschaften und Organisationen, allein in Rio waren es über 45, wurde letztendlich zum 14. Juni für den Generalstreik mobilisiert. Auslöser hierfür waren im besonderen die Plänen zur Reform der Renten- und Sozialsystems die eine Hochsetzung des Rentenalters und eine höhere Eigenbeteiligung vorsehen sowie die Kürzungen im Bildungsetat die bereits zu landesweiten Protesten am 15. und 30. Mai geführt hatten.
 
Mit den Aktionen am Freitag wurde die bisher größte Massenmobilisierung der aktuellen Protestwelle in Brasilien erreicht. In zahlreichen Städten wurde der Generalstreik darüber hinaus von unterschiedlichen Aktionen – von Sabotage, zu Werkschließungen, Straßenbarrikaden, und kämpferischen Demos und Kundgebungen - begleitet. Besonders hervorstechen hierbei die Demos in Rio und Belo Horizonte in denen sich mehr als Hunderttausend Menschen beteiligten und die einen besonders kämpferischen Ausdruckt hatten. Aufgrund der Brutalität der Repression – dem Einsatz von Bullen, Armee, Sonderkommandos und Panzern um die Demonstranten einzuschüchtern – und dem unerschrockenen und selbstlosem Kampf vor allem jugendlicher Revolutionäre dagegen sah sich selbst die bürgerliche Presse in der BRD dazu gezwungen unterschiedliche Berichte über die Demo in Rio zu veröffentlichen.
 
Im Folgenden dokumentieren wir einige beeindruckende Videos zu den kürzlichen Protesten: