Vor fünf Jahren – am 21. Februar 2013 -  wurde der Gewerkschaftsaktivist Juan Pablo Jiménez auf dem Weg zu seiner Arbeit beim der Elektrotechnik-Unternehmen Azeta erschossen. Bereits kurz darauf kam es zu Protesten, da die polizeilichen Ermittlungen mehr und mehr im Sand verliefen. Am Ende präsentierte die Polizei einen 16 Jährigen als angeblichen Schützen, der Jiménez aus einer Entfernung von 1035 Metern mit einer 9mm Pistole erschossen haben soll. Eine fingierte Story, die weder seine Freunde, noch seine Familie und Mitaktivisten jemals geglaubt haben, zumal er am Tag unmittelbar nach seiner Ermordung an einem Treffen zur Denunzierung der anti-gewerkschaftlichen Tätigkeiten seiner Firma hätte teilnehmen sollen. In seinem Gedenken und Gerechtigkeit fordernd fand vergangene Woche in Chile eine kämpferische Demonstration statt.

Juan Pablo Jiménez wurde absichtlich ermordet, damit er nicht mit der Sprache raus kommt und über die Praxis auf seinem Arbeitsplatz bei Azeta, einem Subunternehmer von Chilectra, auspackt. Kein Einziger von all jenen die vergangene Woche an der Demonstration teilnahmen um Gerechtigkeit und Bestrafung für diesen feigen Mord zu fordern, noch jede andere Person bei klarem Verstand, kann auch nur eine Sekunde der Story glauben schenken, die die Polizei fabriziert hat um den Fakt zu vertuschen, dass es sich um eine gezielte Ermordung einen Aktivisten für die Rechte der Arbeiterklasse handelt, der entschlossen war einen Beitrag in den Kämpfen seiner Klasse zu leisten.

Der 16 Jährige, den die Polizei einen Monat später als angeblichen Schützen präsentierte – nach dem sie ihn mit acht Kugeln im Bein in einem Krankenhaus "erwischt" haben wollen – und der Jiménez angeblich aus einer Entfernung von über einem Kilometer mit einem Querschläger während einer entfernten Schießerei getroffen haben soll, ist nicht weiter als ein Sündenbock, damit die Polizeiermittlung ja kein Licht auf die Kämpfe werfen muss an die Jiménez an seinem Arbeitsplatz involviert war.

Kein Wunder also, dass jetzt wo fünf Jahre ins Land gegangen sind und das Märchen von der Polizei von unabhängigen Forenskianalysten als absurd befunden wurde, die Demonstration am 5. Jahrestag der Ermordung wenig Sympathie für Bullen und den chilenischen Staat übrig hatte. Insbesondere die Bullen, die versuchten den gerechtfertigten Protest vergangene Wochen gegen eine vom Staat vertuschte Exekution im Interesse eines millionenschweren Unternehmens zu unterbinden, haben hiervon Erfahrungen aus erster Hand sammeln können.

 

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