Zufällig kurz nach den rassistischen Demonstrationen und Angriffen auf MigrantInnen in Chemnitz erschien ein Buch einer „besorgten“ Wiener Lehrerin an einer „Problemschule“ in Wien-Favoriten. „Kulturkampf im Klassenzimmer: Wie der Islam die Schulen verändert. Bericht einer Lehrerin“, der von den bürgerlichen Medien als „mutiges Beispiel“ einer Lehrerin hochgelobt wurde. Einer Lehrerin die sich „endlich traut die Wahrheit auszusprechen“.

Die rassistische Lehrerin Susanne Wiesinger beschreibt den Verfall des Bildungssystems, an dem hauptsächlich die muslimischen Schüler und der Islam Schuld wären, die keine Wissenschaft akzeptieren und nur „Haram“ kennen. Die „gescheiterte Integrationspolitik“ zeige nun ihre Auswirkungen. Das Niveau der Schule würde so unter das Sonderschulniveau sinken. Die Stadtpolitik interessiere sich nicht für die Probleme und unterstützt somit diesen Bildungsverfall. Die LehrerInnen wie Wiesinger, die sich „nur um die SchülerInnen sorgen“ sollten mehr Unterstützung bekommen, so die Autorin.

Richtig ist, dass das Niveau vor allem in den Mittelschulen in den Städten sinkt. In den Schulen wird überall gespart: zu viele Schüler in einer Klasse, hohe Kosten für Schulmaterialien und Ausflüge, usw… Der Rassismus an Schulen wird durch den Staat und seine Institutionen immer weiter vorangetrieben: Kopftuchverbot an Schulen, die „Dokumentation von muslimischen SchülerInnen“, „Anti-Extremismus“-Stellen usw.., so sollen die migrantischen SchülerInnen von Beginn an lernen, wie man sich in Österreich zu „integrieren“ hat.

Nicht uninteressant ist der Verlag des Buches: „Verlag Edition QVV“, der von der Quo Vadis Veritas Stiftung finanziert wird, eine Privatstiftung des Redbull-Eigentümers und Faschisten Dietrich Mateschitz. In diesem Zusammenhang ist die „besorgte“ Lehrerin Wiesinger auch schon im März 2018 media aufgetreten, um über den Einfluss des Islam an Wiener Schulen zu reden. Der TV-Sender „Servus-TV“, ein Privatsender von Mateschitz, ist bekannt dafür die faschistischen „Identitären“ einzuladen und zu popularisieren.

Dieses Buch reiht sich ein in die Angriffe der Regierung gegen MigrantInnen und MuslimInnen. Damit werden wohl weitere rassistische Maßnahmen in den Schulen legitimiert werden. Es zeigt die Notwendigkeit des Kampfes gegen staatlichen und antimuslimischen Rassismus besonders auch an Schulen auf.