Im US-Bundesstaat Oregon hat eine Gruppe bewaffneter Farmer ein Gebäude des Malheur National Wildlife Refuge besetzt. Anlass war ein Protest gegen die Haftstrafen zweier Farmer, die auf staatlichem Land Feuer gelgt haben sollen. Nach einer Demonstration begab sich die bewaffnete Gruppe, die zu einem Großteil auch aus Farmern aus benachbarten Bundesstaaten besteht, zu dem Gebäude des Nationalparks und nahm es in Beschlag. Der Grund für diese resolute Aktion liegt allerdings etwas tiefer, als nur in zwei Gefängnisstrafen.

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Die Landfrage
Im Westen der USA besitzt der Staat über 47 Prozent des Landes und in manchen Bundesstaaten, darunter auch Oregon und Nevada, besitzt der Staat sogar die Mehrheit des gesamten Landes für die Agrarwirtschaft. In diesen Bundesstaaten ist die Existenzgrundlage vieler Farmer die Viehzucht und aus diesem Grund müssen sie Land vom Staat pachten. Verstöße werden von den entsprechenden Behörden stark geahndet, aus diesem Grund kam es bereits 2014 zu bewaffneten Gegenüberstellungen zwischen Farmern und Behördenvertretern. Der Staat agiert hier also als einer  Art Großgrundbesitzer, das führt zum Widerspruch mit den Farmern.

Natürlich muss festgehalten werde, dass es sich bei den Besatzern im Nationalpark nicht um eine fortschrittliche Bewegung in irgendeiner Art handelt. Ganz im Gegenteil, unter ihnen befinden sich Leute, die im Internet T-Shirts mit dem Aufdruck „Fuck Islam“ verkaufen oder in YouTube Videos auf den Koran schießen. Ein Intellektueller der Universität von Kalifornien sagte sie würden eine „Version des Rechtsextremismus in den USA, der an das Land gebunden ist“ repräsentieren. Zentral scheint dabei aber vor allem die Landfrage zu sein. Den Punkt den diese ganze Situation sehr gut beleuchtet ist, dass die Widersprüche in den USA nur mit der Waffe in der Hand gelöst werden können. So wie der sogenannte IS zeigt, dass der Imperialismus nur mit der Waffe in der Hand bekämpft werden kann und das viele Tausend bereit dazu sind das zu tun. Problem dabei ist natürlich, dass es sich um zwei Erzreaktionäre Bewegungen handelt.

Die Lösung kann es nicht sein, so wie Revisionisten es immer wieder und auch jetzt tun, nach einem „starken Staat“ zu schreien, denn das ist in den USA, und allen anderen imperialistischen Ländern, nur der Ruf nach einem starken imperialistischen Staat und das ist für die Völker der Welt mindestens genau so tödlich wie solche reaktionären Bewegungen. Was zählt ist die revolutionäre Bewegung zu entwickeln und diese Kämpfe nicht mehr den Reaktionären zu überlassen.

Schwarz-Weiß Denken
Wenn man den Umgang in den USA mit der sogeannten „Black lives matter“-Bewegung betrachtet,  die ja nun grundlegend eine unbewaffnete und eher pazifistische Bewegung ist, dann könnte man meinen, dass es ein Wunder ist, dass es zum einen keine riesige Berichterstattung über die Sitation gibt und zum anderen, dass es keine militärisch anmutende Besatzung der Polizei mit Sturmgewehren, Panzern, Straßensperren und Ausgangssperren gibt, wie zum Beispiel in Ferguson nach der Ermordung des schwarzen Michael Brown und anschließenden Protesten und kleineren Ausschreitungen. Es zeigt sich die Bedeutung der Hautfarbe in den USA, wenn gegen den Staat und seine Politik protestiert wird.