„...als an die Gerechtigkeit der deutschen Justiz.“

Gina-Lisa Lohfink wurde am Montag, den 22.08.2016, aufgrund von Falschaussage zu einer Geldstrafe von 20.000 Euro verurteilt. Sie hatte zuvor zwei Männer der Vergewaltigung beschuldigt.
Lohfink zeigte am 08.06.2012 zwei Männer aufgrund von unerlaubten Filmmitschnitten an, die die drei beim Sex zeigten. Erst nachdem sie die Aufnahmen sah, stellte sie Anzeige wegen Vergewaltigung unter Einfluss von K.O.-Tropfen. Zwar kam es zu Ermittlungengegen die beiden Männer, am Ende gingen die Bullen allerdings von Falschverdächtigung aus. Dagegen ging Lohfink vor Gericht.

Man möchte meinen, dass von Anfang an niemand der deutschen „Justiz“ an ihre Unschuld glaubte, dauernd las man nur davon, wenn man mal was objektives zu diesem Fall las, wie wieder angebliche Beweise in dem Video zu sehen seien, dass Lohfink klar bei Verstand sei oder ihre „Hör auf“-Rufe nur auf das Filmen bezogen seien. Stets wurde sie in Medien als „Porno-Sternchen“ betitelt, ihre Vergangenheit als Teilnehmerin bei „Germany’s Next Topmodel“ hervorgehoben. Ärztliche Gutachten sollen aussagen, dass Lohfink nicht unter dem Einfluss von K.O.-Tropfen stand, weiter wies sie angeblich keine körperlichen Anzeichen von einer Vergewaltigung auf. Wie auf Krampf, so scheint es wenigstens, wurde versucht, Beweise gegen sie zu finden.
Von den beiden Männern ist nur einer auffindbar, der andere verschollen. Derjenige der beiden, der auch als Zeuge aussagte, macht sich Gedanken um seinen Ruf als Fußballer, er verstrickte sich immer mehr in Widersprüche, will nicht wissen, wer im Video frauenfeindliche Sprüche von sich gibt. Er gab zwar zu, dass Video an Freunde verschickt zu haben, sieht sich allerdings in keiner Schuld, da Lohfink ja nun die Presse habe, die sie wollte.
Was sagt dieser ganze Prozess über die Gesellschaft aus, in der wir zwangsläufig momentan leben?
Der Prozess und sein Lauf zeigen das Patriarchat in der Gesellschaft, aber auch in den Gesetzen der Bourgeoisie. Lohfink wurde von Anfang an in den Medien zerrissen, frei nach dem Motto „Wer seinen Körper sonst verkauft, kann nicht vergewaltigt werden“. Ihr wurde von Anfang versucht eine falsche Verdächtigung anzuhängen, sie wurde im Gerichtssaal nicht geschützt, als sie unter anderem als „Hure“ beschimpft wurde. So etwas passiert nicht nur C-Prominenten, sondern ist der erschreckende Alltag bei Verhandlungen zu Vergewaltigungen.
Der Fall Lohfink ist nur ein Beispiel, wie die Herrschenden versuchen, Frauen klein und still zu halten, ihnen sexuelle Selbstbestimmung absprechen und (vermutliche) Täter in Schutz nehmen. Der „Ausspruch“ ihrer Justiz lautet „Im Zweifel für den Angeklagten“, was anscheinend nicht für alle und schon gar nicht für Vergewaltigungsopfer, denen oft falsche Verdächtigung angehängt wird, gilt.
Proletarische Feministinnen und Frauen im allgemeinen müssen erkennen, dass der bürgerliche Staat sie nicht schützt, geschweige denn überhaupt schützen will! Sie müssen dem Patriarchat den erbitterten Kampf ansagen, es zerschlagen und die Trümmer hinwegfegen, um sich in der neuen Gesellschaft emanzipieren zu können. Das neue „Sexualstrafrecht“ der BRD wird uns nicht helfen, und schon gar nicht dem internationalen Kampf zur Befreiung der Frau. Es ist eine Farce. Wir müssen uns selbst schützen! Es sei an einen bekannten Ausspruch der Frauenbewegung in den 80er Jahren erinnert: „Vergewaltiger wir kriegen euch!“