Wir dokumentieren folgenden Text, der uns von Genossen aus NRW zugeschickt wurde und einige aktuelle Probleme in den Arbeitervierteln in Teilen des Ruhrpotts anspricht.

 

Die Deindustrialisierung des Ruhrgebiets hat mit der Schließung der letzten Zeche einen vorläufigen Höhepunkt gefunden. Von Politbonzen wie Steinmeier über den einfachen Kumpel hört man den Spruch "Die Kohle geht, der Kumpel bleibt". In Zeiten des sich verschärfenden Klassenwiderspruchs in der BRD ist es als Kommunisten und Kommunistinnen unsere Aufgabe die proletarischen Massen zu organisieren. Das Schließen der Fabriken und Bergwerke hat die proletarische Kultur maßgeblich beeinflusst.

Was von dem oben genannten Spruch bleibt kann man seit Jahren sehen. Eine Entwicklung die wie Deindustrialisierung des Ruhrgebiets nicht zu Ende ist. Ehemalige Arbeiterviertel werden entweder zu gentrifizierten Festungen der Kleinbürger mit Ateliers und Künstlercafes. In diesen Vierteln finden die proletarischen Massen kaum Platz. Die Kultur des Proletariats dient nur als Feigenblatt für die Ruhrgebietsromatik der SPD und einiger Kleinbürger. Die andere Seite ist schmutziger und für die proletarischen Massen auch kein Paradies. Die einst durch Solidarität und Gemeinschaft geprägten Viertel der proletarischen Massen wurden runter gewirtschaftet. Auf den Straßen tummeln sich Kleindealer und sprechen Jung und Alt an, um ihr Gift unter die Massen zu bringen. Die Ladenlokale sind durch Spielotheken, Wettbüros und Second-Hand-Läden besetzt. In den Wettbüros können die Massen ihr geringes Einkommen verschleudern und der Traum vom großen Geld wird aufrecht erhalten. Diese einst stolzen Viertel des Proletariats werden mittlerweile von Clans, Rockern oder Hooligans kontrolliert. Diese Lumpen egal welcher Colouer terrorisieren die dort lebenden Massen bis ein Klima der Angst herrscht. Diese Viertel dienen als Absatzmarkt für ihre Drogengeschäfte und anderer Tätigkeiten wie der Straßenprostitution.

 

In Essen ist eine führende Gestalt dieser Lumpen Christian „Bifii“ Willig. Seines Zeichen Fußball-Fan und Hooligan des Rot-Weiß-Essen. Faschistischer Führer einer Bürgerwehr und umtriebiger Geschäftsmann im Netzwerk der Rocker des Bandidos MC. Diese Führungsfigur des organisierten Lumpentums versteht es Geschäft und Politik zu verbinden. Im kleinbürgerlichen Stadtteil Essen Steele besitzt Willig die "300 SportsBar", zudem führt er ein Umzugsunternehmen. Beides dient dem Anstrich des sauberen Kleinunternehmers. Die geschäftlichen Umtriebe bringen ihm nicht nur ein legales Einkommen, sondern dient seinen Lumpenenkumpanen auch als wirtschaftlichen Unterschlupf.

 

Wenn Bifi nicht in seiner Bar verkehrt oder mit seinen Freunden Möbel schleppt findet man ihn mit seiner „Bürgerwehr“ auf den Straßen des Essener Stadteils Steele. Die Mitstreiter in der „Bürgerwehr“ „Firstclass Crew - Steeler Jungs“ rekrutieren sich aus den Hooliganbanden „Alte Garde“ und „Junge Garde“. Beide Gruppen kennzeichnet ihre enge Zusammenarbeit aus, sowohl untereinander als auch zu ideologisch führenden Faschisten wie den Kadern vom ehemaligen NWDO/Die Rechte. In beiden Gruppen ist Willig eine respektable Person auf die man heraufschaut. Er nimmt eine Führungsposition ein und treibt die Lumpen auf die Straße. Seine sportlichen Erfolge im Ring und auf dem Acker sind für viele junge Männer ohne Klassenbewusstsein ein Ansporn. Die Kampferfahrung haben Bifi und seine Lakein auf den „Äckern“ der BRD oder den Matten ihres Gyms, dem Sport Frei Gym - Essen Hafenstraße, sammeln können. Diese Kampferfahrung nutzen sie, um ihre Macht zu festigen und sich ihre Viertel zu sichern. In diesen Vierteln haben die unterdrückten Massen nichts zu lachen. Der Straßenterror gegen die unterdrückten Massen manifestiert sich in Form von regelmäßigen Patrouillen, in den von ihnen „kontrollierten“, Vierteln. Hauptziel des Terrors sind besonders die migrantischen Massen, diese haben vom Staat keine Hilfe zu erwarten und sind schutzlos diesen Lumpen ausgesetzt. Während die migrantischen Massen unter dem Vorwand der Clanbekämpfung in Essener Stadtteilen wie Altendorf in einen Besatzungszustand durch die Polizei gehalten werden, stellt sich jene Polizei in die Reihen der faschistischen „Bürgerwehr“ „First Class Crew – Steeler Jungs“.

 

In den Stadtzentren verteidigen seine Lumpenfreunde des Bandidos MC sämtliche Clubtüren der Stadt. Die Clubtüren verschaffen diesen reaktionären Gesindel nicht nur ein vor dem Staat legales Einkommen durch ihre „Sicherheitsdienste“, sondern dienen in auch als Kontrollinstanz für den Drogenhandel hinter diesen Türen. Wer die Hegemonie dieser Lumpen anzweifelt wird durch Gewalt bekämpft. Christian „Bifi“ Willig ist mit seinen Verbindungen in die verschiedenen Gruppierungen ein Musterbeispiel für diesen reaktionären Komplex des Lumpentums und des Staats. Dieser Komplex bestehend aus Hooligans, Faschisten, Rockern und anderen Lumpen wird nicht vom Staat bekämpft, sondern gefördert und benötigt. Dieser Komplex ist ein Hindernis zur Erlangung der politischen Macht durch das Proletariat. Dieses Gesindel besitzt kein Funken Klassenbewusstsein und geht für ihren Profit über Leichen.

 

Für die Arbeit der kommunistischen Bewegung in den proletarischen Vierteln des Ruhrgebiets ist es daher notwendig diesen Faktor mit einzubeziehen und Sorge zutragen das der Einfluss dieser Lumpen schwindet. Es gibt nur eine Lösung diesen Schergen Herr zu werden: Die Organisierung der proletarischen Massen unter der Führung der kommunistischen Partei.