Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit veröffentlichte die Nationale Kommission für Menschenrechte in Honduras Anfang Mai einen knappen Bericht über die Anzahl an Journalistenmorden und deren Aufklärungsrate. Demzufolge ist es lediglich bei drei der offiziell gezählten 69 Morde in den letzten sechs Jahren zu einer Verurteilung gekommen.

Seit Jahrzehnten wird in Honduras jeder unabhängige Protest von Gemeinden und indigener Bevölkerung gegen diverse Großprojekte des ausländischen Finanzkapitals blutig niedergeschlagen. Im Zeitraum zwischen 2011 und 2016 wurden offiziellen Angaben zu folge mindestens 123 Aktivisten ermordet. 96% dieser Morde sind bis heute nicht aufgeklärt. Anlässlich des Internationalen Tags der Pressefreiheit wurden nun Zahlen veröffentlicht bezüglich der unaufgeklärten Anzahl an Morden an Medienschaffenden. Von den 69 berichten Morden an Reportern, Fotografen, Bloggern, etc. wurden seit 2011 lediglich drei aufgeklärt, heißt es in einem Anfang veröffentlichtem Bericht der Nationalen Kommission für Menschenrechte.

Das die Verurteilungsrate bei lediglich 91% liegt ist kein Zufall und liegt nicht daran, das die Polizei in Honduras schlecht aufgestellt ist oder die Richter inkompetent sind, sondern daran das der Staat ein aktives Interesse daran hat, dass diese Verfahren in leere laufen. Seine Herren sind die Imperialisten und sein Dienst gilt nicht dem Volk. Es sind seine Bullen und seine Armee, zusammen mit den privaten Sicherheitsdiensten (z.B. von Siemens), die im Dienste der Durchsetzung der Kapitalinteressen, nicht nur die Führer indigener Proteste niedermetzelen sondern auch die Berichterstattung darüber im Blut zu ertränken versuchen. So ist es kein Wunder, wenn Prozessakten verschwinden, Zeugen nicht für eine Aussage auffindbar sind oder ihre Meinung geändert haben und mordende Exmilitärs, Auftragsmörder im Sold dieses oder jenes ausländischen Unternehmens, selbst unter erdrückenster Beweislist freigesprochen werden.