Am 9. Dezember verwundete die Nationale Befreiungsarmee (ELN) im kolumbianischen Bundesstaat Norte de Santander (an der Grenze zu Venezuela) bei einem Angriff einen Polizisten so schwer, dass er kurz darauf im Krankenhaus starb. Als Reaktion auf diesen Angriff schrieb die kolumbianische Polizei eine Belohnung von über 15.000 US-Dollar aus, für jede Information, die zur Ergreifung der verantwortlichen führt. Die Einheiten der ELN sollen sich nach dem Angriff in die Stadt Hacari zurückgezogen haben.

Auch in der Pazifikregion Kolumbiens zeigt die ELN eine rege Aktivität. So wurden in letzter Zeit unter anderem an den Bürgermeister der Stadt Novita und andere Lakaien der Regierung Drohungen im Namen der ELN geschickt. Bereits in der Vergangenheit wurden „Infrastrukturprojekte“ des kolumbianischen Staates in der Gegend suspendiert, da die ELN drohte jeden anzugreifen, der an den Projekten teilnimmt.

Die ELN ist, nach der FARC, die zweitgrößte Guerilla in Kolumbien (die Karte zeigt ihre Einflussgebiete). Allerdings scheint es auch, dass die ELN den gleichen Weg wie die FARC beschreiten wird, das heißt den Weg der Kapitulation, denn seit Mitte letzten Jahres wurden Friedensgespräche zwischen der ELN und der Regierung angekündigt. Und das obwohl die kolumbianische Armee ungezügelt weiter die Kämpfer und Aktivisten der ELN abschlachtet, so wie sie es erst Ende Oktober getan hat, als sie im Norden des Landes neun Mitglieder einer ELN Frontorganisation ermordete.

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