Am 12.07.2017 fand die vierte Westbalkan-Konferenz (wir berichteten bereits über die Westbalkankonferenzen) in Triest (Italien) statt. Der sogenannte "Berlin-Prozess" wurde von Deutschlands Bundeskanzlerin Angela Merkel 2014 ins Leben gerufen. Nach dem ersten Westbalkangipfel in Berlin 2014 fanden Treffen 2015 in Wien, sowie in Paris 2016 statt. Neben den sechs Westbalkan-Staaten Albanien, Bosnien und Herzegowina, Kosovo, Mazedonien, Montenegro und Serbien werden

auch Kroatien und Slowenien an dem Treffen teilnehmen. Weitere Teilnehmer der Konferenz sind Frankreich, Österreich, Italien, Großbritannien, Deutschland sowie EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker. Bundeskanzler Kern (SPÖ) und Außenminister Kurz (ÖVP) vertreten dort die österreichische Regierung.

Kern und Kurz legen einen großen Wert, mit dem “Sieben-Schritte-Plan“ die Migration stark einzudämmen. Außenminister Sebastian Kurz betonte: „Die Region habe unmittelbare Auswirkungen auf die Stabilität, Sicherheit und wirtschaftliche Entwicklung in der Europäischen Union. Deshalb seien Stabilität und eine positive Entwicklung in diesen Ländern so entscheidend.“ Die Imperialisten der EU möchte damit ihren Einfluss am Balkan verstärken und bietet Darlehen der EU-Banken für „Wiederaufbau und Entwicklung“ und weitere Investitionsprojekte an. Die Völker am Balkan werden jedoch nichts von einer Stabilität und Sicherheit merken solange der „demokratische“ Parlamentszirkus, in dem die Lakaien der EU-Imperialisten vertreten sind, weiter besteht. Die besten Beispiele dafür sind Rumänien, Bulgarien und Griechenland, sie sind die „glorreichen“ Beispiele der EU-Integration.

Mit einem teuren Heer von Diplomaten und Experten versucht die EU-Allianz und die USA seit zweieinhalb Jahrzehnten mit mäßigem Erfolg, die Länder der Region auf „Modernisierung“ und „Reform“ zu verpflichten. Im Kosovo unterhält Brüssel seine mit Abstand größte Auslandsmission (EULEX).

In dieser Region kontrollieren italienische, österreichische, französische und deutsche Banken 90 Prozent des Bankkapitals und das will man mit dem EU-Beitritt verstärken. Die formale Eigenständigkeit der Länder des Westbalkans ist eine mehr als offensichtliche Farce. Gleichzeitig gibt es aber eine starke Ablehnung von großen Teilen der Bevölkerung, die sich gegen die Bestrebungen der Imperialisten richten. Die Menschen haben immer weniger Vertrauen in die Politik und das objektive Verlangen nach nationaler Unabhängigkeit wächst. Diese Tendenz ist eine sehr gute und darf aber nicht in die Hände der Reaktion gelangen. Sie muss aufgegriffen und geführt werden von den revolutionären Kräften am Balkan und unterstützt werden von allen Antiimperialisten und Revolutionären in den Unterdrückernationen. Die Einverleibung der Westbalkanstaaten ist ein Angriff auf alle Völker in Europa, dagegen muss sich jeder wahre Internationlist stellen und dieses Vorhabe der Imperialisten bekämpfen.