In der Türkei kam es in den letzten Wochen zu Kämpfen und Protesten an verschiedenen Orten. Abseits der weiterhin bestehenden Zuständen im Südosten des Landes wurde seit dem 15. Februar im Stadtteil Gazi in Istanbul heftige Kämpfe zwischen der Bevölkerung, verschiedener Gruppierungen und dem Staat geführt. Dabei wurde nach Dilek Dogan in Armutlu ein weiterer Aktivist aus dem Umfeld der DHKP-C ermordet. Ähnlich der Fake Encounter, wie sie in Indien und den Philippinen gang und gäbe sind, wurde er aus einem gepanzerten Bullenfahrzeug, das vor ihm auf der Straße hielt, gezielt erschossen, später von den Bullen behauptet, dass er bei einem Bombenanschlag auf eine Polizeistation beteiligt war.

Die Kämpfe in diesem Stadtteil sind eng verknüpft mit einer seit Monaten stattfindenden Mahnwache für die im Oktober in ihrem Haus ermordete Dilek Dogan, woraus auch mehrere Menschen bereits verhaftet wurden.
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Barrikaden und Straßenblockaden in Gazi

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Bei den Kämpfen am 15. Februar drang die Polizei massiv in das Viertel Gazi ein, welches mit Barrikaden und Straßenkämpfen verteidigt wurde. Auch aus dem benachbarten Viertel beteiligten sich nach Aufrufen viele Menschen an den Kämpfen und versammelten sich am Krankenhaus in Gazi, von dem aus weitere Kämpfe geführt wurden und in welchem sich Verletzte der vorherigen Kämpfe befanden.

 

Bei Protesten gegen den Bau einer Goldmine im Nordosten der Türkei in der Region Cerattepe kam es zu heftigen Auseinandersetzungen von Bewohnern der Gegend und der Polizei, die versuchte das schwere Gerät der Minenbaugesellschaft vor Ort zu bringen. Bei der Demonstration und Blockade beteiligten sich etwa 3000 Menschen, dabei wurde mit ca. 300 Fahrzeugen die Straßen blockiert.

Die Bullen waren mit über 800 Leuten vor Ort und wurden durch 50 Sicherheitskräfte der Cengiz Holding unterstützt. Sie setzten massiv Tränengas und Wasserwerfer ein, konnten jedoch ihr Ziel nicht erreichen. Am Ende des Tages konnten sie nur eine Barrikade errichten, um die Protestierenden von den Fahrzeugen der Cengiz Holding zu trennen.

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Tränengaseinsatz in Cerattepe

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